Zur Erläuterung stelle ich einige rote Fäden dieses Männerbuches vor. Es ist nach Art einer Innenschau geschrieben und natürlich geprägt von autobiografischen Details. Dazu kommt, dass ich das esoterische des Mannes versus dem machohaften im Manne immer wieder herausarbeiten möchte.
Sowie auch in der Religion des Macho Vatikan versus der Esoterik Jesu, der genau wie bei den Initiationen des Mithras sich selbst zur Erleuchtung transformiert.
Geboren in Venlo in den Niederlanden, musste ich aus familiären Gründen im Alter von neun Jahren ins Internat. Meine Eltern waren geschieden nach einer Ehe geprägt von blutiger Gewalt, Lügen und Drohungen. Von diesen Erfahrungen geprägt kam ich auf das Internat St. Maria ter Engelen in Bleyerheide in der Nähe von Aachen. In diesem Internat studierte übrigens seinerzeit auch Joseph Goebbels. Ich schreibe das, weil es eine Ahnung vermittelt wie es auch noch im Jahre 1959 im Internat zuging. Viel Sport, bescheidenes Essen, viel lernen und studieren und “Ordnung muss sein !” Hinter den Mauern des Institutes waren wir mit einigen hundert Jungs gut aufgehoben. Zumindest dachten das unsere Eltern.
Für mich war es wie früher in meinem Elternhaus, ich musste immer auf der Hut sein, es wurde geschlagen, bestraft und das schlimmste war die psychische Gewalt der “Arme Brüder vom Heiligen Franziskus”. Meine Überlebensstrategie war, mich esoterisch zurückzuziehen, und das habe ich nach dem sexuellen Mißbrauch im Internat perfektioniert. Ich hatte/habe gelernt zu “verschwinden” und mich selbst von innen zu betrachten. Eine durchaus gängige Angst-Überlebens-Strategie. Gleich so wie seinen Körper “nicht zu spüren”.
Sieben Jahre verbrachte ich dort und wie eine total angepasste “Persona” kam ich als junger Mann wieder raus. Mein gesamtes Gefühlsleben bestand aus einem kleinen ängstlichen Jungen, mein inneres Kind hatte nie eine Chance bekommen, zu wachsen.
Vorteile des Internats waren, dass ich dort gut studieren konnte, viel Sport getrieben hatte, Disziplin lernte, mit wenig Essen auskommen konnte, zig Bücher gelesen habe und selber nicht zu denken brauchte. Denn “Gott”war ja immer da. Und die Machos.
Aber…aber..ich hatte mit zehn Jahren etwas Wesentliches für mich entdeckt. Zu Hause war mein Vater von meinem Bruder, mein Held in meinem Leben, rausgeschmissen worden. Nur meine Mutter mit ihrem eigenen Geschäft und fünf Kinder blieben. Im Internat hieß es jeden Tag : Im Namen des Vaters und des Sohnes.
Also lautete meine mir logisch erscheinende Frage : Wo sind denn die Mutter und Tochter geblieben? Die Antwort war, wie ich es schon gelernt hatte: falsche Frage…ergibt Prügel.
Ach Prügel, du brauchst dich nur zurück zu ziehen und zu “verschwinden”. Die Seele versteckt sich und der Körper, der macht das schon, der kann ja viel ertragen.
Und das war der Anfang der Suche nach dem Weibe, der Göttin, der Weiblichkeit, die im Internat initiiert wurde. Und daher im Hier und Jetzt ein peinliches Dankeschön dafür. Sieben Jahre jeden Tag zu hören : im Namen Gottes und seines Sohnes, Jesus. Amen.
Ich habe weiterhin viel gelesen und unglaublich viel auf esoterischen Wegen gesucht. Ich habe viele Dinge gemacht, die mit Body und Mind zu tun haben. Ein größeres Im- und Exportgeschäft mit Textilien betrieben.
Dann begründete ich eine Praxis wo “Suchende” zu mir kamen, und wir uns gegenseitig! helfen konnten. Und so ist es bis heute.
Einen Praxis mit Body-Mind, mit Chakren, Innervoice, inneres Kind, etwas von Socrates und vieles mehr. Meine jüngste “Fragende” war ein ungeborenes Kind das zu wenig Raum hatte und die älteste war eine Nonne von ja. 99 Jahre, die es immer kalt hatte. In ihrem Zimmer standen nur die heiligen Männer aus heilig gefärbtem Gips, obwohl sie über einer Marienkapelle wohnte. Und viele Kreuze an der Wand.
Fast immer war das Thema in meiner Praxis: ich fühle mich allein, zu zweit bin ich nur in mir.
Ja, dann ist die esoterische Androgynie im falschen Verhältnis anwesend. Immer wieder die Suche in der Verbindung des Mann/Frauseins. Nur esoterisch, nur innerlich. Und aus eigener Erfahrung weiss ich ja, was da los ist oder eben nicht los ist. Um es zu sehen, braucht der Mann….Licht, Mut, Neugier.
Und das ist genau das Thema dieses Buches: Was haben die Mysten im Miträum gemacht?