Dieses Kapitel hat der Autor, Luc Kusters, Baexem, NL, nicht geschrieben. Stattdessen hat er einige Seiten in seinem Buch zur Verfügung gestellt. Denn als Mann, sagt er, lege er esoterisch sein Schwert nieder.
Die Autorin dieses Kapitels möchte ihren Namen nicht nennen und ist eine junge Frau aus NRW.
Symbol zur Verdeutlichung der Intergeschlechtlichkeit
Gestern, am 08.03. war Weltfrauentag. Warum Weltfrauentag? Um aufmerksam zu machen auf Ungleichheit auf der ganzen Welt, um Frauen eine Stimme zu geben, um einfach mal das Wort/das Konzept Frau in den Vordergrund zu stellen. Und dann verlauten Stimmen wie „Und wo ist der Weltmännertag“, oder „was wollen die denn noch, haben doch schon Frauenquote“. Ja, weiß ich nicht, was wollen Frauen denn noch? Das untenstehende Meme zeigt deutlich, wie die Mehrheit diesen Tag sieht. Nunmehr ein Tag, an dem man Frauen Blumen schenkt und so ein bisschen Wertschätzung zeigt. Nicht mehr und nicht weniger. All die politischen Themen, auf die dieser Tag aufmerksam machen soll, stehen außen vor.
Wie der feministische Kampftag gelesen wird,
(Quelle: Kanzlermemes, Instagram)
Allein der Name dieses Tages ist so nichtssagend. „Weltfrauentag“ oder „international Women’s day“. Wichtig, ist, dass es an diesem Tag nicht nur um die Bedürfnisse von Frauen geht, nicht nur um die politische Unterdrückung von weiblich gelesenen Personen, sondern von all jenen, die keine Cis-Männer sind. Deswegen bevorzuge ich den Namen „feministischer Kampftag“. Ein Tag, an dem nicht nur Frauen, sondern alle, die sich mit feministischen Werten identifizieren (zur Erinnerung diese Werte sind so Sachen wie der im Meme benannte Schutz vor sexualisierter Gewalt oder Gleichberechtigung), laut werden dürfen.
Jahrhunderte lang ignoriert, hat die Genderdebatte im 20. Und 21. Jahrhundert endlich Fahrt aufgenommen. In der ersten Welle des Feminismus hat Simone de Beauvoir das Werk Le deuxiéme Sex (zu Deutsch das andere Geschlecht) veröffentlicht und damit der Debatte um Geschlechtsidentitäten die Tür geöffnet. Für de Beauvoir war klar, dass Frauen als „anders“ angesehen wurden, dass sie vom „Normal“ aka, dem weißen Mann abweichen.
Dass Frauen lange Zeit als Eigentum des Mannes angesehen wurden ist etwas, das selbst Marxist Friedrich Engels schon erkannt hatte, als er über das Privateigentum schrieb. Seiner Meinung nach ist die Familie der Ursprung des Privateigentums, da die Familie traditionell dem Mann gehört – erst mit der Familie wurden die Begriffe deins und meins geprägt, wenn man Engels Glauben schenken darf. Engels bezeichnet die Ehefrau als Proletariat und den Mann als Bourgeoisie und knüpft damit direkt an den marx’schen Klassengedanken an. Frauen haben sich einfach seit jeher unterzuordnen.
Oder?
Nicht unbedingt, denn vielen Wissenschaftler*innen nach herrschten zunächst in „primitiven“ Gesellschaften matriarchische Gefüge. Ob dies je wirklich der Fall war ist fraglich, doch es ist gewiss, dass es bis heute matriarchische Gesellschaften gibt, selbst im äußerst katholisch und vom „Macho-Mann“ geprägten Mexiko. In diesen Volksgruppen geben Frauen den Ton an, und Familiennamen werden über die Mutter weitergegeben, nicht über den Vater. Denn nur die Blutlinie der Mutter ist immer nachweisbar, immerhin hat sie auch das Kind geboren – Vater könnte jeder sein. Was wohl auch der Grund ist, warum es Vätern/Männern so wichtig ist, dass die Frau ihnen gehört. Sie möchten sicherstellen, dass der Nachwuchs ihnen zuzuordnen ist, während Frauen sich dessen immer ziemlich sicher sein können.
Dieses Konzept wird unter anderem in der zweiten Welle des Feminismus von Adrienne Rich aufgegriffen. In ihrem Werk Of Woman Born nimmt sie die Position ein, dass Frauen unterdrückt werden, weil sie die Macht über Reproduktion haben. Es ist ihr Körper, der diese Macht ausübt und somit haben sie laut Rich im weitesten Sinne Macht über Leben und Tod. Eine Macht, die angsteinflößend sein kann und die eben unterdrückt werden muss. Laut ihr und das ist ja auch offensichtlich, ist jeder Mensch of woman born (von einer Frau geboren). Die erste hierarchische Beziehung, die jeder Mensch hat, ist die mit der eigenen Mutter. Rich glaubt, dass Männer sich schämen, einmal unter der Macht der Mutter gelebt zu haben und dass sie sich vielleicht sogar für diese unterdrückende Erfahrung rächen müssen, indem sie selbst Frauen unterdrücken. Diese psychoanalytische Position mag extrem wirken, aber man muss sich dennoch fragen: ja, warum eigentlich bekommen Frauen und Mädchen von klein auf gesagt, dass sie lieb zu sein haben und ruhig und brav und dass sie keine Wutanfälle bekommen dürfen, denn das gehöre sich für Mädchen ja nicht. Und man muss sich auch fragen, warum die Frau in so vielen Kulturen - das Christentum ist da keine Ausnahme - als wertlos angesehen werden, so wertlos, dass Babys mit dem weiblichen Geschlecht bis heute nach ihrer Geburt umgebracht werden. Super, zwar war/ist Infantizid im Christentum offiziell verboten, aber dadurch, dass Frauen, die außerhalb des Ehebettes schwanger wurden, öffentlich der Sünde bezichtigt wurden, waren Frauen leider weiterhin gezwungen ihre Schwangerschaften zu verheimlichen und sich des Kindes zu entledigen. Also Christentum, danke für nichts. Und da sagt man sich, ja gut, müssen die halt nicht schwanger werden, aber wie einfach ist das, wenn eine Frau als Hausmädchen für einen Herrn arbeitet und er ihr sagt, sie könne entweder gefeuert werden oder sich ihm hingeben, (um dann später wegen ihrer resultierenden Schwangerschaft gefeuert zu werden)?
Auch heute noch gibt es Länder, in denen das Leben von Frauen dermaßen wertlos ist, dass die Eltern sich entscheiden (müssen), ihre eigenen Töchter umzubringen. In China und Indien haben die Menschen sich die Praxis angewöhnt, abzutreiben, sobald sich ein weibliches Geschlecht herausgestellt hat. Überall wird davon gesprochen, dass Gleichberechtigung herrscht, aber scheinbar werden Söhne dennoch bevorzugt und das nicht nur in China und Indien, sondern auf der ganzen Welt.
Privileg
Bis heute bleiben vielen Menschen gewisse Privilegien verwehrt. So zum Beispiel haben People of Colour einen schlechteren Zugang zu Bildung und gewissen Berufen, sie werden stereotypisiert und nicht gleichwertig behandelt. Doch auch unter PoC gibt es solche, die privilegierter sind als andere: Männer. Ein Privileg, dass viele Männer nicht als solches anerkennen möchten, wie die Very Smart Brothas vor einigen Jahren erkennen mussten. Als die beiden auf ihrem Blog über das Privileg von Black Männern über Black Frauen sprachen, hielt ihnen ein Sturm entgegen. Die Männer wollten einfach nicht glauben, dass sie besser dran sind als Frauen von der gleichen Hautfarbe.
Solche Privilegien gelten natürlich auch auf vertikaler Ebene: weiße Frauen haben deutlich mehr Möglichkeiten, sich zu entfalten, sich gegenseitig und sich selbst zu finden als Women of Colour. Und doch sind weiße Frauen weniger privilegiert als eine weitere Gruppe: weiße Männer. Eine Gruppe, die, wie die Kommentierenden von Very Smart Brothas, nicht einsehen will, dass sie mehr Privilegien hat als andere. Wie oft hört man Kommentare, dass die Frauenquote in Deutschland unfair sei, weil sie Männer benachteiligt? Wie oft, beschweren sich deutsche weiße Männer (und Frauen) darüber, dass Asylbewerber*innen Bürgergeld bekämen, bezahlt von „unseren Steuern“ (und das ist sogar fake news). Selten denken Menschen darüber nach, wie gut sie es im Vergleich zu anderen haben und noch viel seltener sind sie bereit ihren Status Quo aufzugeben, um anderen bessere Chancen zu ermöglichen. Das Gras ist auf der anderen Seite eben immer grüner.
Und das ist einer der Grund, warum Männer sich so schwer damit tun, Frauen mehr Rechte einzuräumen. Denn was passiert, wenn sie ihre Privilegien verlieren würden?
Reinheit
Frauen werden in vielen Religionen und Kulturen als unrein betrachtet. Sie sind die Versuchung und ihre Periode ist laut der Bibel schlichtweg das Symbol der Unreinheit. Haben sie ihre Periode müssen sie laut dem Buch Levitikus „sieben Tage lang in der Unreinheit ihrer Regel verbleiben“. Alles, was sie berühren, wird automatisch unrein. Die Bibel hat eine Mitschuld daran, dass die Periode der Frauen seit Jahrhunderten ein soziales Tabu ist. Wir sprechen nicht darüber und Mädchen werden damit einfach allein gelassen à la „Hier, das musst du benutzen, viel Spaß“. Männer und Frauen ekeln sich davor, Periodenblut ist noch viel ekliger als jegliches anderes Blut. Erst vergangenes Jahr hat die Hygieneartikelbranche angefangen, Periodenartikel an echtem Periodenblut zu testen. Zuvor wurde das nur mit Wasser getestet. Erst vor kurzem postete die Tagesschau auf Instagram zum Thema Menstruation. Bis in die 1980er Jahre hinein wurde das Thema kaum erforscht und das ist auch recht nachvollziehbar. Erst in den letzten 50 Jahren haben Frauen es wirklich in die Wissenschaft geschafft und Männer hatten schlichtweg weder Interesse noch die Notwendigkeit, sowas zu erforschen. Dabei
ist es doch so:
Die reproduktiven Funktionen von Frauen, nicht nur ihre Periode, sind so sehr Tabuthema, dass sie selbst von der Sprache ausgeschlossen werden und von Medien grotesk dargestellt werden. Die Frau wird als Monster dargestellt, der Fokus liegt hierbei auf ihren reproduktiven Organen. So muss der junge Isaac im Computerspiel The Binding of Isaac bei der Flucht vor seiner eigenen Mutter (die von Gott weiß, dass sie ihren Sohn opfern muss) durch ihren Unterleib flüchten, wo er mit Ausscheidungen, Periodenblut und Vaginas konfrontiert wird. Die Darstellung in Medien, dass Frauen irgendwie eklig wären, ist keine Seltenheit und beschränkt sich nicht nur auf Videospiele. Horrorfilme spielen häufig mit diesem Gedanken, in der Sci-Fi-Filmreihe Alien, werden die reproduktiven Organe von Frauen von den Aliens zur Reproduktion genutzt (Triggerwarnung). Solche Darstellungen verschärfen den Ekel vor weiblichen Reproduktionsorganen, da sie wiederum eine gewisse Unreinheit implizieren.
Gender
Judith Butler machte in ihrem/deren Werk Gendertrouble die Unterscheidung zwischen gender und sex. Gender ist das soziale Geschlecht, welches Menschen in ihrem sozio-kulturellen Umfeld erhalten und ausführen. Gender richtet sich meistens nach dem biologischen Geschlecht, sex, welches genetisch durch X und Y Chromosome schon im Mutterleib festgelegt wird. An das biologische Geschlecht sind bestimmte Normen und Vorgaben geknüpft, die die meisten Menschen sich dank des sozialen Drucks um dieses Thema, erfüllen. Jedoch muss es nicht nur zwei Gender geben. Butler argumentiert gegen eine Binärität von gender und dafür, dass es nicht genauestens definiert sein muss. Dies ist für viele schwer zu akzeptieren, weil wir Menschen dazu tendieren alles gerne in bestimmten Boxen zu verstauen. Wir wollen alles kategorisieren und nichts unbenannt lassen, allerdings haben wir uns lange Zeit auf die binären zwei biologischen Geschlechter fixiert und weitere Möglichkeiten völlig außer Acht gelassen.
Dies war nicht immer so. Anders als im Christentum, erkennt das Judentum zum Beispiel nicht nur zwei, sondern ganze sechs Geschlechter an: „Das Judentum erkennt an, dass Geschlecht wandelbar und veränderlich ist“. Das Judentum geht sogar davon aus, dass der, in der Genesis als erster Mensch beschriebener Mensch, Adam, intersex war. Sein jüdisches Geschlecht ist androgynos. Somit läge der Ursprung der Menschen in einer Person, die nicht den sehr begrenzten Geschlechtsvorstellungen entspricht, die die Menschen für die längste Zeit geglaubt haben. Die Annahme, dass es im Judentum sechs Geschlechter gab, ist weit verbreitet, wird jedoch von der jüdischen Allgemeinen als urtümlich erklärt. Wie man in dem Artikel sehen kann, ist dies eine reine Interpretationssache, aber man kann wohl nicht davon ausgehen, dass Transmenschen mit offenen Armen empfangen wurden, nur weil sie eine potenzielle Geschlechter Kennung erhalten haben. Doch nicht nur im alten Judentum können Beweise für weitere Geschlechtsidentitäten gefunden werden. Neuere Forschungen fanden heraus, dass auch die Wikinger wahrscheinlich eher fluide Geschlechtswahrnehmungen hatten. Der Gott Loki wird zwar häufig als Mann dargestellt, hat aber die Möglichkeit, sich in weibliche Wesen zu verwandeln und wird in der Mythologie letztendlich sogar schwanger.
Loki auf einer isländischen Darstellung,
datiert ins 18. Jahrhundert. Quelle: Wikipedia
Dies sind nur zwei kleine Beispiele, doch zeigt es, dass es Genderfluidität schon immer irgendwie gab, etwas, das dem Christentum abhandengekommen zu sein scheint. Radikale behaupten, dass andere Gender außer „Männlein“ und „Weiblein“ unnatürlich seien, wenn wir uns jedoch an Judith Butler’s Definition halten wollen, dann erinnern wir uns, dass das biologische Geschlecht und das soziale Geschlecht ganz verschieden betrachtet werden können. Wer darauf beharrt, dass es NUR das biologische Geschlecht gibt, der/die empfindet alle anderen Gender als unnatürlich. Dies ist ein Irrtum, wenn man bedenkt, dass es durchaus biologische Frauen gibt, die von Natur aus einen höheren Testosteronhaushalt haben, oder schlichtweg bärtig sind und dass es durchaus Menschen gibt, die androgyn geboren werden. Wenn auch nur wenige so geboren werden, ist dies dennoch natürlich, oder nicht? Viele denken, dass Queer-sein etwas ganz neues wäre, geradezu dem 20. Jahrhundert und der Aids-Epidemie entsprungen. Doch ist erwiesen, dass es schon immer schwule Männer und lesbische Frauen gab und selbst im Reich der Tiere, finden sich immer wieder homosexuelle Paare zusammen: Schwäne, Delfine und zwar nicht schwul, dafür aber natürliche Zwitter und damit intersexuell wie Adam, Schnecken.
Mütter
Wie schon erwähnt, sind die Reproduktionsorgane von Frauen tendenziell ein Tabuthema, was die Mutter zu etwas besonderem macht. Einerseits ist die Mutter geradezu heilig, weil sie Leben schafft, andererseits ist sie aber auch beschmutzt, weil sie in den meisten Fällen von irgendjemandem befruchtet werden musste. Die Ausnahme sind ein paar jungfräuliche Göttinnen und die heilige Jungfrau Maria, die ja bekanntlich von Gott selbst geschwängert wurde. Mütter beziehungsweise Frauen werden gerne auf ihre Identität als Mutter reduziert. Zunächst wird davon ausgegangen, dass jede Frau irgendwann einen Kinderwunsch verspürt und natürlich Mutter sein will, zum anderen werden von Frauen, die Mütter sind, spezielle Eigenschaften erwartet. Sie müssen liebevoll sein und mütterlich (was auch immer das bedeutet), es wird erwartet, dass sie andere versorgen (wollen). Solange Frauen Mütter sind, sind sie nichts anderes mehr. Sie verlieren die Freiheit von ungebundenen Frauen, sind gezwungen, sich primär um den Nachwuchs zu kümmern und es wird davon ausgegangen, dass sich ihr Leben um nichts anderes mehr dreht.
Irigaray geht sogar davon aus, dass Mütter nicht (mehr) in der Lage sind, ihre Wünsche und Bedürfnisse, Lust und Leidenschaft auszudrücken, in Worte zu fassen. Die männliche Sprache langue ist nicht dafür gemacht, weibliche Bedürfnisse zu formulieren. Irigaray glaubt, dass die Kinder einer Mutter sich der langue bedienen, sobald sie eine eigene Identität formulieren können, etwas, das Mütter nicht haben (dürfen). Entsprechend, darf und kann die Mutter nicht mehr mit ihren eigenen Kindern kommunizieren und ist mit ihren Wünschen und Bedürfnissen gefangen, da sie niemals das richtige Vokabular dafür haben wird, diese auszudrücken. Irigaray wünscht sich für Frauen, dass sie eine eigene Sprache (langage) finden, mithilfe derer, sie mit ihren eigenen Kindern sprechen und sich ausdrücken können. langage wäre so etwas wie eine natürliche Sprache nur für Mütter und ihre Kinder. Was alles sehr abstrakt wirkt, kann vielleicht schon in Familienverbänden beobachtet werden, wenn Mütter eine Geheimsprache mit ihren Kindern entwickeln – eine Geheimsprache, von denen Kinder und Mütter sich abwenden, sobald die Kinder ein gewisses Alter erreicht haben und sozial als zu alt für so etwas angesehen werden.
Mütter sind trotz ihrer wichtigen Rolle in der Gesellschaft für die längste Zeit nahezu unsichtbar gewesen. Inzwischen wird ihnen an Muttertag gedankt und erfolgreiche Männer und Frauen danken oftmals ihren lieben Müttern, weil sie ihnen auf ihren Weg verholfen haben. Mütter, die dafür selbst Einschränkungen erleben mussten, wie die Aufgabe einer Karriere oder von Freiheit. Den Muttertag gibt es erst seit 1907 in den USA und 1923 in Deutschland.
Insgesamt wird deutlich, wie viel Arbeit noch in die Themen Gender und Gleichheit reingesteckt werden müssen und vor allem wie viel Aufklärungsarbeit betrieben werden muss. Erst gestern saß ich in meinem Japanischkurs und musste zusehen, wie eine Kommilitonin, Mara*, eiskalt eine andere Kommilitonin misgendered. Die andere Kommilitonin ist trans und es ist deutlich, dass sie sich als Frau identifiziert. Solche Ignoranz erleben Transmenschen täglich im Alltag, auch in höheren Bildungsschichten, die als aufgeklärter gelten. Mara ist Psychologiestudentin und sollte eigentlich in der Lage sein, Empathie für Transpersonen aufzubringen. Möchte man meinen zumindest. Solche Ignoranz ist Standard und ich hoffe mit diesem knappen Beitrag die Wahrnehmung dafür zu schärfen.